Airborne MP: Die Formel 1 der Lüfte
Krisensicher in der Nische: Die Kärntner Imagefilmer Airborne Motion Pictures erfreuen sich bester Auftragslage. Ihr Konzept: Einzigartige Bilder durch den Einsatz einer selbst entwickelten HD-Film-Drohne.
Brandstätter (l.) mit Kärntens Wirtschaftskammer-Präsident Franz Pacher
Vor kurzem wurde auf der CES in Las Vegas von Parrot eine Kamera-Drone vorgestellt, mit der man für rund 300 Euro in des Nachbars Garten fliegen kann. “Mit einem Mopedauto wird man in der Formel 1 nichts reißen”, sagt Patrick Brandstätter dazu. Der Kärntner Diplomingenieur hat die luftige Form der Kameraführung gemeinsam mit Co-Founder Lukas Schwarzkogler perfektioniert. “Wir müssen schauen, dass wir hochqualitative Bilder produzieren. Keine Vibrationen, beste Materialien und erfahrene Piloten – das muss wie auf einer Schiene geflogen sein”, weiß Brandstätter.
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Kunden wie Austrian Airlines, Atomic, Gaulhofer, Red Bull oder Mazda zeigen das breite Portfolio, im Zentrum steht dabei stets der “Erlebnisfaktor” der Imagefilme. “Gaulhofer verkauft mittlerweile seine Fenster über die Kinder seiner Kunden, weil das Video mit den Tieren so klass war”, berichtet Brandstätter vom Einsatz seiner Filme auf Messen. Ein gutes Image ist teuer, ab 50.000 Euro “fängt es an, interessant zu werden”. Der in vielen Filmen eingesetzte HD-Copter ist das Trumpf-Ass der Kärntner. 250.000 bis 280.000 Euro hat die Entwicklung gekostet, bis zu 150 Meter hoch kann das ferngesteuerte Multirotor-System fliegen.
30.000 bis 40.000 Euro muss man für so einen Hubschrauber ablegen, ein durchaus lukratives Nebengeschäft für die studierten Informationsdesigner. So betreibt Bertrand in Deutschland damit Unfallforschung, die deutsche Feuerwehr misst mit der Kärnter Drone Gifte im Rauchgas. Das Hauptgeschäft sieht Brandstätter aber nach wie vor bei mittelständischen Unternehmen. Ein Ausflug in die Musik-Branche ist aber immer drin: Gemeinsam mit Antonin Pevny wurde der Video-Clip für den Song After von Moby im AKW Zwentendorf inszeniert.
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Für 2012 sieht Brandstätter große Chancen im Bereich der interaktiven Anwendungen mit Bewegtbild – Multitouch ist das Stichwort. Angefangen haben die Beiden 2007 mit einer Idee, die vom Kärntner a+b Zentrum built “sofort übernommen” wurde. “Das hatte fördertechnisch einige Vorteile, aber vor allem auch in punkto Beratung”, so Brandstätter. Das anfänglich aus Mangel an Eigenkapital als OG gegründete Unternehmen plant zudem eine andere Gesellschaftsform. “Wobei das bei den Banken am Anfang ein Vorteil war, weil die gesehen haben, dass wir das wirklich ernst nehmen.”