Meinkauf spart 96 kg Papier pro Haushalt
Markus Pichler bleibt der Schnäppchenjagd treu: Statt selbst dailydeals auszuhandeln, werden auf seiner neuen Plattform meinkauf.at nun bestehende Handelsprojekte mit Geoinformationen erweitert und online verbreitet.
Wien. 96 kg bunte Papierprospekte flattern jährlich in einen österreichischen Haushalt – viele davon landen direkt in der Papiertonne. Dass dennoch Interesse an den Aktionen besteht, beweist der Erfolg der deutschen Seite kaufDA.de – 2010 wurden dort 200 Millionen digitale Prospektseiten aufgerufen. Ein funktionierendes Konzept – warum nicht auch in Österreich? Vor ca. einem Jahr beschloss Markus Pichler, diese Lücke zu füllen. Sein Ex-Marketing-Chef bei DailyDeal Markus Prinz startete mit einer Marktanalyse, im Juni 2011 wurde der erste Praktikant eingestellt. Bezahlt wurde das unter anderem durch Pichler selbst, der die Hälfte seines laufenden Gehalts bei DailyDeal in meinkauf pumpte. Anfang des Jahres ging die Seite dann online.
Copycat: Meinkauf vs. KaufDA (r.)
Zum Start gab es gleich einmal 80.000 unique visits im ersten Monat. “Das nur über SEO und gänzlich ohne Marketing”, sagt Pichler. Je 108.000 Mal wurde die Android bzw. iPhone-Apps bereits heruntergeladen, Mitbewerber aktionsfinder wurde schon nach fünf Wochen in Sachen Reichweite überholt. Pichler schwärmt von den neuen Möglichkeiten: “Das liefert eine gänzlich neue Datenqualität für die Marktforschung. Zusätzlich können Produzenten direkte und gezielte Anreize für den Kunden schaffen.”Das die Seite auch optisch sehr an kaufda.de erinnert, ist für den 27-Jährigen kein Problem. “Am Ende des Tages gilt, wer es besser macht”, sagt Pichler über die Copycat-Diskussion. “Das sind zwei Themenbereiche, wir machen Company factoring.”